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Oebu 2022 119

Vormittags-Breakout III: Ein Umdenken im unternehmerischen Werteverständnis

- Finanziellen Wert zu generieren, steckt in der unternehmerischen DNA. Doch mit Gewinn alleine schaffen wir keine zukunftsfähigen Lösungen. Doch welche sonstigen Werte bringen Unternehmen nachhaltig voran? Das Team von Milani und der ZHAW stellten am Forum ö das Modell der fünf Kapitalien vor, das den Teilnehmenden helfen sollte, ihr unternehmerisches Werteverständnis weiter zu entwickeln.

In dieser Breakout-Session ging es darum, das unternehmerische Werteverständnis umzudenken. Dazu stellten die öbu-Mitglieder Milani und die ZHAW das Kapitalstockmodell vor: Naturkapital, Realkapital, Humankapital, Sozialkapital. Das fünfte Kapital, das Finanzkapital, wurde als Handelsmittel zwischen den anderen Kapitalien vorgestellt. 

Zusätzlich wurden die fünfzehn Geschäftsmodell-Archetypen für Nachhaltigkeit erläutert, bspw. Lebenszyklen verlängern, und wie diese auf die Kapitalien Einfluss nehmen. 

Nach der Vorstellungsrunde des Modells durften die Teilnehmenden selbst an die Arbeit gehen: Die Teilnehmenden hatten die Aufgabe, sich anhand von drei Fallbeispielen mit den Kapitalien auseinanderzusetzen. Die Regeln für die Kleingruppen? Alle Teilnehmenden sollen aufgeweckt, fokussiert und produktiv mitmachen, sich dabei aber nicht in Details verlieren, Vorschläge aufgreifen und sich mit Kritik eher zurückhalten – mehr «ja, und» als «ja, aber». 

In Kleingruppen durften die Teilnehmenden ihr Fallbeispiel gemäss dem Einfluss auf die vier Kapitalien bewerten. Dann durften sich die Gruppen einen Archetypen aussuchen und sich mit diesem besser vertraut machen. Das Feedback nach der Session war sehr positiv: Das Fallbeispiel mit den Kapitalien half zum Perspektivenwechsel und erweiterte den Horizont.

An alle Teilnehmenden dieser Session: Bei interesse an der Dokumentation der persönlichen Gruppenarbeit bitte bei info@oebu.ch melden. 

Über die Beitragenden:

Evelyn Lobsiger-Kägi forscht und lehrt seit 15 Jahren an der ZHAW zum Thema Nachhaltige Entwicklung an der Schnittstelle zur Praxis. Sie entwickelt und begleitet Interventionen im Bereich Energiesparen, nachhaltige Ernährung, Mobilität und nachhaltige Lebensstile zusammen mit Haushalten, Genossenschaften, Energieversorgern und Gemeinden. Dabei kommen verschiedene Methoden wie Co-Creation, Workshops und Befragungen zum Einsatz.

Nando Schmidlin setzt sich für eine Zukunft ein, die kreativ und nah am Menschen ist. Bei Milani arbeitet er als Consultant für Circular Design und Produkt Service Systeme. Nebenbei setzt er sich für die Initiativen moneynotlove und koplanar ein. Er hat einen MA in International Design Business Management der Aalto Universität Helsinki.

Samuel Perret bewegt sich seit rund zwanzig Jahren in der Schnittfläche von Design, Innovation und Nachhaltigkeit. Seine vielfältigen Erfahrungen bringt er mit Enthusiasmus und Kreativität in Projekte ein, bei denen es oft um komplexe Fragestellungen geht. Er begleitet Unternehmen, Innovation und Fortschritt zu erzielen. Bei milani design & consulting, einer der ältesten und grössten Designagenturen der Schweiz, leitet er das Team «Design für Nachhaltigkeit». 

Eine Breakout-Session am Forum ö 2022

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