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Report zur Biodiversität in Standards und Labels für die Lebensmittelbranche

Themenfeld «öbu-Themenschwerpunkt: Nachhaltige Wertschöpfungsketten und Beschaffung»
- Ein neuer Report gibt einen Überblick, wie der Schutz der Biodiversität aktuell in Standards und Anforderungen von Unternehmen verankert ist. Er fasst die Ergebnisse eines Screenings von 54 regionalen, nationalen, europäischen und internationalen Standards für die Lebensmittelbranche zusammen.

Lebensmittelhersteller und -handel mit der Landwirtschaft als wichtigstem Zulieferer haben wesentlichen Einfluss auf die Biologische Vielfalt. Doch derzeit hat der Schutz von Biodiversität noch keinen angemessenen Stellenwert in der Branche. Die direkten und indirekten Wirkungen der Unternehmen auf die Biologische Vielfalt sind oft komplex und die Verminderung der negativen Einflüsse eine Herausforderung für die gesamte Lieferkette vom Acker bis zum Supermarktregal. Qualitätssiegel und Standards kennzeichnen Produktionsverfahren oder Produkte, die bestimmte Anforderungen erfüllen. Sie sind somit eine wichtige Orientierung für diejenigen, die im Unternehmen für den Einkauf bzw. die Qualitätssicherung verantwortlich sind. Siegel und Standards, die gegenüber dem Endverbraucher kommuniziert werden, erfüllen diese Orientierungsfunktion beim Konsumenten.

Empfehlungen für Unternehmen

Die Analyse für den vorliegenden Baseline Report wurde im Rahmen der europäischen Initiative „Biodiversity in Standards and Labels for the Food Sector“ realisiert, die von der Europäischen Kommission unterstützt wird. 54 Standards und Beschaffungsrichtlinien von Unternehmen wurden bezüglich ihrer Effektivität für den Schutz der Biologischen Vielfalt, ihrer Gewichtung, Transparenz und Überprüfbarkeit analysiert. Neben den Ergebnissen enthält der Baseline Report Schlussfolgerungen mit Hinweisen auf die Notwendigkeit und die Potenziale, die Biodiversitäts-Performance von Standards und Unternehmen zu verbessern. Diese sind ein wichtiger Input für die Erarbeitung von Empfehlungen für Standardorganisationen und Unternehmen, um ihre Kriterien bzw. Anforderungen mit Relevanz für die Biologische Vielfalt zu verbessern. In die Erarbeitung werden Standards, Unternehmen, Zertifizierungsunternehmen, wissenschaftliche Institutionen, Umweltorganisationen und Behörden aktiv eingebunden. Der Prozess startet im Juni 2017 und mündet in ein Dokument mit den Empfehlungen für Standardorganisationen und Unternehmen der Lebensmittelbranche, das im November 2017 veröffentlicht wird.