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Oebu 2022 124

Vormittags-Breakout I: Energiesysteme am Anschlag: Zu welchem Umdenken führt die Energiekrise?

Themenfeld «öbu-Themenschwerpunkt: Klimawandel und Energie»
- In dieser Breakout-Session mit ewz drehte sich alles um die aktuelle Energiekrise. Die Teilnehmenden diskutierten verschiedene Fragen: Warum braucht es erst eine Krise, damit Strom gespart wird? Wie können sich Firmen und Privatkunden vor Stromausfällen schützen? Und wie sollen Energiesysteme der Zukunft beschaffen sein?

Zu wenig Strom, zu wenig Erdgas – die Anzeichen verdichten sich, dass uns für den Winter 22/23 und auch in absehbarer Zukunft zu wenig Energie zur Verfügung steht. In dieser Breakout-Session mit ewz ging es um die langfristigen Risiken und Chancen, welche eine Energieknappheit mit sich bringt. Welchen Beitrag müssen alle Unternehmen für ein neues Energiesystem leisten? Was sind ihre Nöte und welche Optionen haben sie? Wie sollen die Energiesysteme der Zukunft beschaffen sein?

In der gut besuchten Session legten die ewz-Experten dar, was eine Strommangellage bedeuten würde und wie sich Firmen- und Privatkund*innen mittel- und langfristig vor Stromausfällen schützen können. Die Antwort sehen sie in einem neuen Energiesystem, das die Selbstversorgung steigert. 

Der Ausbau erneuerbarer Energien und Energieeffizienz ist dafür unumgänglich. Die Teilnehmenden waren sich einig darüber, dass der Ausbau von erneuerbaren Energien nun gut vorwärts ginge. Auch positiv bewertet wurde das aktuelle Engagement zur Steigerung der Energieeffizienz. 

Einig waren sich die Teilnehmenden allerdings auch darin, dass dies allein auf den Druck der Energiekrise zurückzuführen ist und wenig mit Kampagnen und ökologischer Einsicht zu tun hat. Die Frage, ob tatsächlich nur starker Druck Bewegung bringt, kam daher immer wieder auf. Die Schlussfolgerung:  “Freiwillige Massnahmen allein funktionieren im Normalfall nicht.” 

Eine Lösung für die Schaffung einer nachhaltigen Energielösung sahen die meisten Teilnehmenden in der Vorgabe von rechtlichen Rahmenbedingungen. Eine PV-Pflicht auf Gebäuden wurde beispielsweise von allen begrüsst. Als effektivstes Mittel für die Energiewende wird allerdings Zusammenarbeit und Kommunikation zwischen verschiedenen Akteur*innen betrachtet. Was es braucht, sind Leuchtturmprojekte und Partnerschaften kombiniert mit Herausforderungen - auch gegeben durch rechtliche Rahmenbedingungen. 

Über die Beitragenden

Florian Hug ist Leiter der ewz-Energieberatung und hat diese massgeblich mitaufgebaut. Für den promovierten Umweltingenieur ETH geht es in dieser Aufgabe übergeordnet um folgende Fragen: Welche Faktoren bringen Energiekonsumentinnen und Energiekonsumenten aller Kundensegmente dazu, sich energieeffizient zu verhalten? Reicht energieeffizientes Verhalten für ein gutes Morgen aus oder braucht es auch Verzicht?

Oliver Grasser studierte HLK und hilft energieintensiven Unternehmen Energie zu sparen. Dass er bei ewz, dem lokalen Energieversorger arbeitet, ist kein Widerspruch. Die Stadt Zürich verfolgt aktiv die Energiewende und nutzt das eigene Fachwissen und Kompetenz für sich und für Unternehmen in der ganzen Schweiz. Dabei braucht es neben engagierten Menschen auch neue und innovative Ideen und Methoden.

Urs Schön ist seit 2012 als Senior Projektleiter der strategischen Nachhaltigkeit bei ewz tätig. Er studierte Umweltnaturwissenschaften und ist überzeugt, dass ein vorausschauendes sozial- und umweltgerechtes Handeln von Unternehmen langfristig zu einem wirtschaftlich und gesellschaftlich erfolgreicheren Ergebnis führt. Exemplarisch dafür steht der Handlungsbedarf zum Klimawandel: es gibt keine attraktive Alternative zu erneuerbaren Energien.

Eine Breakout-Session des Forum ö 2022

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