
Kurs halten mit Nachhaltigkeit lohnt sich – trotz Deregulierungstendenzen und geopolitischen Unsicherheiten
Deregulierung und neue Risiken
Sowohl in den USA als auch in Europa hat der Widerstand gegen das Thema Nachhaltigkeit und Regulierung zugenommen. In Europa hat die EU-Kommission auf diesen Druck reagiert und mit dem Omnibus-Paket gesetzliche Anpassungen vorgeschlagen, die vor allem die Wettbewerbsfähigkeit stärken und die Bürokratie abbauen sollen. In der Schweiz verschiebt der Bundesrat die Angleichung an die EU-Vorschriften, bis die EU ihre Richtlinien vereinfacht hat, und Economie-Suisse schlägt dem Bundesrat ebenfalls Deregulierung und Bürokratieabbau nach europäischem Vorbild vor.
Zusätzlich verstärken jüngste geopolitische Verwerfungen und damit verbundene wirtschaftliche Rahmenbedingungen die Unsicherheit und Planbarkeit in Unternehmen. Kurzfristig rücken so realwirtschaftliche Sorgen in den Vordergrund. Gesellschaftlich ist der Trend zu mehr ökologischem Verantwortungsbewusstsein und Diversität umstrittener als noch vor kurzem.
Fokus auf ein nachhaltiges Geschäftsmodell
Unternehmen müssen sich in dem aktuell fragmentierten regulatorischen Umfeld orientieren und eigene Strategien entwickeln. Compliant zu sein reicht schon lange nicht mehr aus, um die erforderlichen transformatorischen Veränderungen zu erreichen. Echter Wandel entsteht von innen: Nachhaltigkeit wird zur festen Säule der Unternehmensstrategie und -kultur. Sie prägt, wie das Unternehmen arbeitet, innoviert und wächst. Diese strategische Herangehensweise stellt sicher, dass die notwendigen finanziellen Ressourcen für die Transformation gezielt eingesetzt werden. Dabei bilden die doppelte Wesentlichkeitsanalyse und die für die Steuerung relevante ESG-Daten die Grundlage für fundierte Entscheidungen.
Berichterstattung – nur die Spitze des Eisbergs und zugleich Katalysator
In der Unternehmensstrategie werden finanzielle und nicht-finanzielle Ziele festgelegt, um langfristig erfolgreich und wettbewerbsfähig zu sein. Die damit verbundenen Massnahmen sind somit Teil der Unternehmenssteuerung. Die Berichterstattung, sozusagen die sichtbare Spitze des Eisbergs, erfüllt in der Folge die Rechenschaftspflicht des Unternehmens und die Fortschrittskontrolle gegen aussen.
Peeraustausch - Effizient den eigenen Weg finden
Sogenannte Front-Runner-Unternehmen haben sich bereits proaktiv und unabhängig von neuen Regelungen mit dem Thema Nachhaltigkeit auseinandergesetzt, Strategien entwickelt und berichten transparent über ihre Fortschritte. Austauschformate ermöglichen es, von den Besten zu lernen, eigene Lösungsansätze mit anderen zu validieren und neue, beratungsunabhängige Perspektiven effizient zu gewinnen und umzusetzen. So werden interne Kompetenzen gestärkt, Kosten und Zeit gespart und der Kreis der ansprechbaren Expert:innen erweitert.
Das Geschäftsberichte Symposium - Eigene Lösungsansätze teilen und neue Perspektiven gewinnen
Eine Möglichkeit zum Austausch bietet das Geschäftsberichte Symposium vom 18. Juni zum Thema Focus – Simplification – Dialogue. Experten von ABB, BKW, Bosch GmbH, DHL Group, EFRAG, Mercedes Benz, Orsted, Rosen Group, Sandoz, Siemens und Vischer AG geben Ihnen Einblicke in die relevanten strategischen Bereiche, die für transformatorische Lösungsansätze entscheidend sind und stehen für einen Austausch zur Verfügung.
Bild & Text: Center for Corporate Reporting (CCR)

Ein Gastbeitrag von:
Barbara Zäch, Co-CEO Center for Corporate Reporting