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Forschungsprojekt BioPrint offiziell gestartet

Themenfeld «Klima & Biodiversität: Grundlage für eine funktionierende Wirtschaft»
- Der rapide Biodiversitätsverlust verlangt neue Antworten. BioPrint, Teil des NFP 82, verbindet Forschung und Praxis, um Ursachen sichtbar zu machen, Biodiversitäts-Fussabdrücke zu messen und Unternehmen konkrete Wege für mehr positive Wirkung aufzuzeigen. Auch öbu ist mit dabei!

Der rasche Verlust der Biodiversität in der Schweiz wirft grundlegende Fragen zu den Ursachen und Folgen für unsere Umwelt auf und stellt Politik, Zivilgesellschaft aber auch die Wirtschaft vor grosse Herausforderungen. 

Im Rahmen des NFP 82 („Biodiversität und Ökosystemdienstleistungen“) hat der Schweizerische Nationalfond fünfzehn transdisziplinäre Forschungsprojekte zur Förderung ausgewählt, in denen Forscher:innen und Akteur:innen aus der Zivilgesellschaft sowie aus dem privaten und öffentlichen Sektor zusammenarbeiten. Ziel des Forschungsprogramms ist es, neues Wissen zu generieren und durch Veränderungen in Praktiken, Politik, Beziehungen und Diskursen eine langfristige, reale Wirkung auf die Erhaltung und Förderung der Biodiversität zu erreichen. So soll die Biodiversität langfristig gestärkt und die natürlichen Leistungen der Ökosysteme gesichert werden.

Unter den geförderten Projekten ist auch “BioPrint”, eine Forschungskooperation von öbu, der ZHAW, der UZH und der BFH. Ziel des Projektes ist es Biodiversitäts-Fussabdrücke auf Lebenszyklusbasis zu quantifizieren, biodiversitätsbezogene Massnahmen zu identifizieren sowie wirkungsvolle Strategien für Unternehmen zu entwickeln.

Kick-Off Workshop in Bern

Im Rahmen des NFP 82 arbeiten Akteur:innen aus Wissenschaft und Praxis eng zusammen. Anfang November trafen sich alle Projektbeteiligten in Bern zum Kick-Off Workshop des NFP 82. Zwei Tage lang wurde projektübergreifend die Basis für eine fruchtbare transdisziplinäre Zusammenarbeit gelegt. In spannenden Inputs wurde u.a. aufgezeigt, wie es um den Zustand von Biodiversität und Ökosystemdienstleistungen in der Schweiz bestellt ist und welche Chancen für positive Wirkung auf Gesellschaft und Natur  in transformativen Veränderungen liegen. Auch die Vorstellung und Vernetzung der fünfzehn ausgewählten Projekte stand im Vordergrund. Ebenso wurde die Frage diskutiert, wie Forschung und Praxis innerhalb der Programme gemeinsam Wirkung erzielen können. 

Fotostrecke: Eindrücke aus dem letzten Arbeitsgruppentreffen 2025 (Fotos: Marco Finsterwald)

Neues aus der Arbeitsgruppe

Ein effektives Biodiversitätsmanagement wird auch für Unternehmen zunehmend wichtig, stellt allerdings für viele auch eine grosse Herausforderung dar.

Bereits Anfang des Jahres wurde daher bei öbu eine Arbeitsgruppe ins Leben gerufen um Unternehmen bei biodiversitätsbezogenen Aktivitäten entlang ihrer Wertschöpfungskette zu unterstützen. Die Arbeitsgruppe ist eng mit dem Forschungsprojekt verknüpft und soll dessen Ergebnisse in die Praxis übersetzen. 

In der letzten Sitzung von Anfang Dezember hat zunächst Sabrina Stöckli (Professorin für Social Marketing an der Berner Fachhochschule) einige Konzepte aus den Verhaltens- und Wirtschaftswissenschaften vorgestellt und gezeigt, wie diese konkrete Anwendung finden sollen, um effektiv biodiversitätsfreundlichere Verhaltensweisen entlang von Wertschöpfungsketten zu fördern. Zum Beispiel lassen sich mit dem Social Marketing Framework systematisch Barrieren und Treiber von wirkungsvollen Verhaltensweisen identifizieren und in Folge in entsprechende Massnahmen (z.B. Tools, Checklisten, Feedbacksysteme) übersetzen.

Anschliessend haben die Mitglieder der Arbeitsgruppe gemeinsam diskutiert, welches die jeweiligen Biodiversitäts-Hotspots sind und wie sie sich identifizieren lassen.

Ebenfalls hat Daniel Egger von Econetta den Zwei-Säulen-Ansatz für die Biodiversitätsberichterstattung vorgestellt und gezeigt, wie man basierend auf quantitativen Assessments eine Biodiversitätsstrategie aufbauen kann.