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energie 360°: Doppelt so viel erneuerbares Gas durch neuen Reaktor

Themenfeld «Zukunftsfähige Geschäftsmodelle: Neue Wege für eine nachhaltige Wirtschaft»
- Mit einem neu entwickelten Reaktor gelang es dem Paul Scherrer Institut und energie 360° Wasserstoff und CO2 so durcheinanderzuwirbeln, dass sich die beiden Gase besser zu Methan zusammenschliessen. Dies ist ein wichtiger Schritt zu einer ausgereiften Power-to-Gas-Technologie.

Die Umwandlung von Strom zu Gas – kurz Power-to-Gas genannt – gehört zu den aussichtsreichsten Ideen in der Energiebranche. Sie bietet nicht nur eine dringend gesuchte Speichermöglichkeit für erneuerbaren Strom, sondern kann gleichzeitig die Produktion von Biogas-Anlagen erhöhen und aus CO2 einen nutzbaren Energieträger machen.

Ende 2016 unterziehen energie 360° und das Paul Scherrer Institut das Verfahren einem Praxistest. Der Pilotversuch wird in der Zürcher Biogas-Aufbereitungsanlage Werdhölzli laufen. Das Roh-Biogas wird in der Versuchsanlage mit Wasserstoff vermischt, der mittels Elektrolyse aus erneuerbarem Strom hergestellt wurde. Nickelteilchen stossen als Katalysator die Reaktion von Wasserstoff mit dem im Roh-Biogas enthaltenen CO2 zu Methan an. Ein neu entwickelter Reaktor sorgt dafür, dass die Reaktion möglichst schnell und umfassend abläuft, indem er die Katalysatorteilchen durcheinanderwirbelt, so dass sich die Wasserstoff- und die CO2-Teilchen optimal vermischen und zu Methan verbinden. Am Ende kann nicht nur das bereits im Roh-Biogas vorhandene Methan genutzt werden, sondern auch das neu aus CO2 und erneuerbarem Wasserstoff entstandene. Das Ergebnis: Aus der gleichen Menge Abfall-Biomasse entsteht noch mehr Biogas, und das CO2 wird in einen neuen Energiezyklus eingebunden.