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Biodiversitaet 2

Biodiversität entlang der Lieferkette

Themenfeld «öbu-Themenschwerpunkt: Nachhaltige Wertschöpfungsketten und Beschaffung»
Die Biodiversität stellt dem Menschen eine Vielfalt an Arten und Ökosystemen, und damit unsere Ressourcen zur Verfügung. Unternehmen können sich an verschiedenen Stellen in der Lieferkette für Biodiversität einsetzen und damit die eigenen Ressourcen schonen.

Heute leben noch halb so viele Wirbeltiere auf der Erde wie noch vor 40 Jahren. Dabei ist die Biodiversität eine natürliche Ressource, die für die Stabilität unserer Ökosysteme verantwortlich ist und auf der unser Wohlstand basiert. Deshalb sollte die Erhaltung der Biodiversität in alle ökonomischen Entscheidungen und Strategien miteinfliessen. Denn jedes Unternehmen trägt Mitverantwortung an der nachhaltigen Nutzung unseres natürlichen Kapitals.

Im Folgenden werden einige Schnittstellen zwischen Biodiversität und Wirtschaft aufgezeigt, an denen Unternehmen konkret Massnahmen ergreifen können.

Mobilitätsverhalten: Die Strasseninfrastruktur nimmt in der Schweiz dreimal mehr Fläche in Anspruch, als alle Gebäude zusammen. Sie zerschneidet Landschaft und Lebensräume, was zu den Hauptgründen für den Verlust der Artenvielfalt gehört. Ein Unternehmen kann dem mit der Förderung von ÖV- Abonnements und dem Langsamverkehr bei seinen Mitarbeitenden entgegenwirken.

Betriebsstandort: Pro Sekunde nimmt in der Schweiz die Siedlungsfläche um 0.8 m2 zu. Im gleichen Moment gehen knapp 1.1 m2 Kulturland verloren. Unternehmen können an ihrem Standort wertvolle naturnahe, ökologische Nischen schaffen und damit unterschiedlichen Arten eine Lebensgrundlage bieten sowie die Vernetzung von Lebensräumen gewährleisten.

Beschaffung (Rohstoffe, Lieferanten): Abbau und Herstellung von Rohstoffen für die verarbeitende Industrie haben einen erheblichen Einfluss auf die Biodiversität. Unternehmen können Ihre Lieferanten vertraglich verpflichten, gewisse ökologische Standards einzuhalten.

Produktionsprozesse: Mit der Nutzung erneuerbarer Energien und Förderung der Energieeffizienz trägt ein Unternehmen zur Schonung der Biodiversität bei. Bei den erneuerbaren Energien ist darauf zu achten, dass die Produktion Rücksicht nimmt auf die lokale Biodiversität, z.B. mit dem Ökostrom-Label Naturemade Star.

Produkt/Ecodesign: Produkte sollte nach dem Credo "Grösstmöglicher Nutzen beim kleinstmöglichen Schaden" designt werden, um die negativen Auswirkungen auf die Biodiversität entlang der Wertschöpfungskette zu minimieren.

Abfälle: Wo weniger Energie und Material verbraucht wird, muss entsprechend weniger bereitgestellt werden, was sich positiv auf die Biodiversität auswirkt. Das Netzwerk Reffnet.ch unterstützt Firmen bei der Umsetzung individueller Massnahmen für mehr Ressourceneffizienz.

Transport: CO2 Emissionen von Transporten haben einen negativen Einfluss auf den Klimawandel. Dieser wiederum verändert ganze Ökosysteme und damit Lebensräume von Pflanzen und Tieren. Unternehmen können Ihre Transportformen bewusst wählen und damit einen Beitrag zur Erhaltung der Biodiversität leisten.