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Rating von IT-Firmen: Umweltschutz kommt vor Arbeitsrechten

Themenfeld «öbu-Themenschwerpunkt: Nachhaltige Wertschöpfungsketten und Beschaffung»
- Brot für alle und Fastenopfer haben ihr drittes Rating der zehn IT-Firmen mit dem grössten Schweizer Marktanteil an Handys und Laptops veröffentlicht: Es werden heute zwar weniger Treibhausgase emittiert und Konfliktrohstoffe verwendet, aber Arbeitsrechte werden oftmals noch missachtet.

Die beiden Entwicklungsorganisationen Brot für alle und Fastenopfer haben für ihr IT-Rating die Websites und Nachhaltigkeitsberichte der zehn Unternehmen mit dem grössten Schweizer Marktanteil an Handys und Laptops untersucht. Analysiert wurde die Geschäftspraxis hinsichtlich der Umweltbelastung, der Nutzung von Konfliktmineralien und dem Einhalten von Arbeitsrechten. Anschliessend konnten die untersuchten Unternehmen eine Stellungnahme dazu abgeben, die ebenfalls mit in die Bewertung einfloss.

Fortschritte beim Umweltschutz, Rückschritte beim Arbeitsrecht

Insgesamt sind leichte Fortschritte zu verzeichnen; vor allem Unternehmen, die im Rating von 2014 eher schlecht bewertet wurden, haben aufgeholt, wie zum Beispiel Samsung und Lenovo, und befinden sich nun im Mittelfeld. Des Weiteren sind bei vielen Unternehmen grosse Fortschritte hinsichtlich der Beschaffung sogenannter Konfliktrohstoffe, wie zum Beispiel Kobalt, bemerkbar. Auch hinsichtlich der Reduktion von Treibhausgasemissionen sowie bei der Umweltberichterstattung haben sich die Unternehmen verbessert.

Apple schneidet beim Rating am besten ab, gefolgt von Dell und HP. Vor allem bei den Spitzenplätzen sind jedoch bereits wieder erste Rückschritte zu beklagen. Grundsätzlich bemängeln Brot für alle und Fastenopfer bei allen untersuchten IT-Firmen die ungenügende Einhaltung von Arbeitsrechten: Oftmals würde der Lohn kaum zum Leben reichen und ArbeiterInnen deswegen monatlich über 80 Überstunden machen müssen.

Öffentliche Hand als Vorbild

Brot für alle und Fastenopfer rufen in ihrem Rating auch öffentliche Organisationen, wie zum Beispiel Schweizer Universitäten, dazu auf, bei ihrer Beschaffung auf verantwortungsvolle Herstellungsbedingungen zu achten. Das Rating kann hierbei als Leitfaden dienen.

Foto: Meinrad Schade