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Benefit Corporations - Braucht es eine neue Rechtsform?

- Eine neue Initiative von Wirtschaftsverbänden, Hochschulen, Arbeitnehmerorganisationen und Einzelpersonen möchte Unternehmen in der Schweiz eine bessere Vereinbarkeit von „klassischer“ Gewinnorientierung und Gemeinwohlorientierung ermöglichen und braucht Ihre Ideen und Erfahrungen!

Soziales und ökologisches Engagement bedeutet heutzutage als Unternehmen nicht mehr, dass man auf Gewinne verzichten muss. Wagt ein Unternehmen es jedoch, neben der Gewinnorientierung noch andere ebenso wichtige Ziele zu setzen, sieht es sich schnell einer Vielzahl von Herausforderungen gegenüber - nicht zuletzt den Fragen von Aktionären und Investoren. 

Das Konzept der Benefit Corporation (B-Corp) ist der praktische Versuch, unternehmerisches Handeln mit wirtschaftlicher, sozialer und ökologischer Nachhaltigkeit zu verbinden und mehr Transparenz diesbezüglich zu schaffen. Eine Benefit Corporation wirtschaftet gewinnorientiert, ihr Ziel ist aber nicht nur der Profit für die Eigentümer und Shareholder, sondern Vorteile ("Benefits") für alle Stakeholder, das heisst für das Unternehmen selbst, für die Gesellschaft, für den Staat, für die Umwelt sowie für die Mitarbeitenden. 

Die Schweiz sollte sich nicht abhängen lassen

In den USA, Italien und Puerto Rico existiert die Benefit Corporation bereits als eigene Rechtsform und in vielen Ländern weltweit läuft der Gesetzgebungsprozess dafür, so auch in der EU. Benefit Corporations haben unter anderem den Vorteil sich im Dschungel der Produktlabel und Greenwashing-Kampagnen hervorzutun und eine klare Botschaft an ihre Kunden, Mitarbeitenden, Lieferanten und anderen Stakeholdern zu senden. Es wäre äusserst bedauerlich, wenn sich die Schweiz auf dem internationalen, aber auch nationalen Markt durch ausbleibende gesetzliche Massnahmen abhängen lassen würde! 

Für eine Benefit Corporation gibt es in der Schweiz bisher nur ein auf privater Initiative beruhendes B-Corp-Label: «B-Lab Switzerland» ist ein Ableger einer amerikanischen Organisation. Die breit abgestützte Arbeitsgruppe - vertreten durch Wirtschaftsverbände, Hochschulen und Arbeitnehmerorganisationen - möchte jedoch auch auf rechtlicher Ebene die Voraussetzungen schaffen, dass Schweizer Unternehmen gesellschaftliche und betriebswirtschaftliche Ziele im Sinne einer Benefit Corporation erreichen können. Dies entweder in Form einer neuen Rechtsform oder als staatlich anerkanntes Label.

Dafür sucht sie Vorreiter-Unternehmen, die zeigen, was in dem Bereich schon Realität ist und/oder die sich mit ihren Erfahrungen und Ideen an der Ausarbeitung und Formulierung der Voraussetzungen einer Schweizerischen Benefit Corporation beteiligen möchten. 

Haben wir Ihr Interesse geweckt? Jürg Weber, Leiter dieser Arbeitsgruppe, freut sich über Ihre Kontaktaufnahme via Email (joju.weber@bluewin.ch). 

(Titelbild: Samson Creative, Unsplash)